Wenn wir von „fair“ sprechen, müssen wir weiterdenken. Die Umwelt ist keine Kulisse, sie ist Akteurin. Es ist nicht fair, wenn Arbeiter*innen zwar unter korrekten Bedingungen nähen, aber mit Chemikalien hantieren müssen, die ihnen und ihrer Umwelt langfristig schaden. Es ist nicht fair, wenn Materialien nach einmaligem Tragen zu Müll werden – in Ländern, die ohnehin schon am meisten mit den Folgen unseres Überkonsums zu kämpfen haben. Und es ist nicht fair, wenn wir ausgerechnet im Sport – wo Bewegung, Gesundheit und Naturerlebnis eine so große Rolle spielen – Kleidung tragen, die genau diese Werte konterkariert.
Fairness ist also mehrdimensional: ökologisch, sozial, kulturell. Nur wenn wir alle Ebenen zusammendenken, entsteht ein wirklich „nachhaltiges“ Bild.
Mit Das Trikot wollten der FC Internationale und wir genau das sichtbar machen: ein Produkt, das diese Vielschichtigkeit bei den sozialen und den ökologischen Aspekten berücksichtigen kann. Es ist für den technischen Materialkreislauf gedacht (d.h. sortenreines Textilrecycling), kann sich aber auch auf einer Mülldeponie biologisch abbauen. Es enthält keine schadhafte Chemie und es wurde partnerschaftlich mit Betrieben in unserem Umfeld produziert. Die Kosten für das Trikot waren substantiell höher, als bei konventioneller Ware, doch solche Piloten sind wichtig, um die Debatte weiter zu treiben.
Und: Die Sportbekleidung ist hier auch kultureller Ausdruck.
Gerade im Sport hat Kleidung eine große Symbolkraft. Ein Trikot ist mehr als ein funktionales Textil – es ist Identität, Zugehörigkeit, Ausdruck. Umso wichtiger ist es, dass es auch ethisch etwas ausdrückt. „Das Trikot“ von FC Internationale steht für Teamgeist, Diversität – und jetzt auch für ökologische und soziale Verantwortung. Es macht sichtbar, dass Fairness nicht aufgedruckt, sondern eingearbeitet sein muss.