Die faire Handelspraxis trägt an verschiedenen Stellen noch koloniale Kontinuitäten in sich – sei es durch Sortimentsentscheidungen, Wertschöpfungsverteilung oder die Art, wie lokale Kulturgüter betrachtet und vermarktet werden. 20 Vertreter:innen der bundesweiten Fair-Handels-Bewegung diskutieren gemeinsam, wie diese Strukturen gebrochen werden können und was es braucht für einen wahrhaft fairen Handel.
Der Faire Handel und seine Akteur:innen entlang der Lieferkette agieren innerhalb bestehender
Welthandelsstrukturen. Ob im Hinblick auf Sortimentsentscheidungen, Wertschöpfungsverteilung oder die Art, wie lokale Kulturgüter betrachtet und vermarktet werden – die faire Handelspraxis ist an verschiedenen Stellen geprägt von kolonialen Kontinuitäten.
Aktionsbündnis und ASID Europe e. V. veranstalteten einen Online-Fachveranstaltung, um den Austausch zum Thema zu vertiefen und die Sensibilisierung zu kolonialen Produkten im Fairen Handel und lokalen Kulturgütern weiter voranzutreiben. Dabei wurden Perspektiven und Stimmen migrantischer Vertreter:innen aus Fair-
Handels-Organisationen in Deutschland in den Mittelpunkt gestellt. Am Beispiel einer konkreten Projektidee haben wir Möglichkeiten ausgelotet, wie koloniale Kontinuitäten in der fairen Handelspraxis überwunden (oder zumindest aufgebrochen) werden können und diskutiert, was es zur Förderung dekolonialer Strukturen braucht.
Ziele des Fachaustauschs:
● Sensibilisierung für koloniale Kontinuitäten in der fairen Handelspraxis
● Einblicke in die Perspektiven migrantischer Akteur:innen und Fair-Handels-Unternehmen
● Diskussion konkreter Möglichkeiten zur Förderung dekolonialer Strukturen
Insgesamt 20 Akteur:innen des bundesweiten Fairen Handels kamen zusammen, darunter Vertreter:innen von Fair-Handels-Unternehmen, Weltladen-Dachverband, des Globalen Lernens und der Siegelorganisation Fairtrade Deutschland. In einer vertrauensvollen Grundstimmung entstand eine konstruktive, nach vorne gerichtete
und hoffnungsvolle Diskussion, die neue Perspektiven eröffnet hat.